Vom Kraut zum Produkt
Die Kräuterproduktion
Unsere Kräuter werden grösstenteils im Berggebiet des Berner-Juras, des Emmentals und Oberaargaus auf Landwirtschaftsbetrieben angebaut, die sich auf die naturgemässe, biologische Kräuterproduktion spezialisiert haben.
Die Kräutersaison beginnt für die Produzenten schon im Januar mit der Saatgut- und Pflanzgutbestellung. Im Mai werden dann die Jungpflanzen maschinell oder in Handarbeit in die vorbereiteten Felder gesetzt. Auch das Saatgut wird in die Erde gesät, sobald dies ein paar schöne Frühlingstage zulassen.
Jetzt beginnt die intensivste Zeit der Kräuterpflege. Wenn die jungen Pflänzchen noch relativ wenig Fläche bedecken, ist der Unkrautdruck am höchsten. Nur wer fortwährend Unkrautregulierung- und Beseitigung betreibt, darf schöne, saubere Kräuterkulturen erwarten.
Unkrautregulierung heisst vor allem Handarbeit. Kräuterproduzenten sind in der Regel sehr fleissig und ausdauernd. Zwei unabdingbare Eigenschaften, ohne welche gutes Gelingen sicher ausbleibt. Der Einsatz von Kunstdünger, Herbiziden und Insektiziden haben in unserer Anbaumethode keinen Platz, sind strengstens verboten.
Werden die Pflänzchen richtig und genügend gepflegt, wachsen sie in den länger werdenden Tagen schon bald zu schönen, kräftigen Kräuterpflanzen heran und machen entsprechend grosse Freude.
Die meisten Kräuter werden im Juni erstmals geschnitten. Dazu stehen verschiedene Maschinen zur Verfügung, welche eine schonende Ernte ermöglichen. Es gibt auch Situationen, wo von Hand geschnitten werden muss. Dies ist dann der Fall, wenn es die Topografie oder aber das Wetter nicht anders zulassen. Je nach Pflanze wird später im Jahr noch einmal oder mehrere Male geschnitten.
Was heisst schonend ernten? Hochwertige Kräuter müssen einen grossen Anteil an pflanzenspezifischen Inhaltsstoffen aufweisen. Sie müssen aber auch sauber und unverletzt bleiben, bis sie auf der Trocknungsanlage liegen. Dafür ist bei der Ernte schönes Wetter unabdingbar. Die Böden müssen trocken sein, damit die meist hügeligen Kräuterparzellen und die Pflanzen nicht beschädigt werden. Ohne Bodenkontakt werden die geschnittenen Kräuter dann in grösseren oder kleineren Behältnissen aus der Parzelle gefahren.
Raschmöglichst müssen nun die Kräuter auf einer speziellen Trocknungsanlage ausgebreitet werden. Jetzt beginnt der Trocknungsprozess, welcher je nach Pflanze 3-6 Tage dauert. Dabei wird der warmen, durchströmenden Luft Wasser entzogen. Unsere Kräuter werden alle am Schatten getrocknet. Dadurch behalten Sie ihre natürliche Farbe und den kräuterspezifischen, guten Geruch.
Sind die Kräuter trocken, werden Sie abgepackt und unseren Schweizer Abnehmern ausgeliefert.
Derzeit werden bei uns 32 verschiedene Kräuterarten angebaut. Von A wie Apfelminze bis Z wie Zitronenthymian. In den letzten Jahren wurde diese Liste immer länger, und wer weiss, an welche Pflanze wir uns als nächstes heranwagen.
Die Vereinigung Waldhofkräuter setzt sich für Ihre Produzentenbetriebe ein
Wir sind überzeugt, dass sich mit unserem Einsatz die Kräuterproduktion in unserer Region gut verankert hat. Der Anbau von Kräutern ist für viele Produzenten zu einem interessanten und wichtigen Betriebszweig herangewachsen. Wir betreuen und Beraten die Produzenten bei anbautechnischen Fragen, Suchen Lösungen bei Problemen beim Kräutertrocknen und setzen uns zusammen mit der eidgenössischen, landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope mit Forschungsprojekten dafür ein, dass der Kräuteranbau in der Schweiz erfolgreicher und professioneller wird.